Die arabische Kalligrafie ist ein Aspekt der islamischen Kunst, der sich aus der arabischen Schrift in engem Zusammenhang mit dem Islam entwickelt hat. Durch das koranische Bilderverbot bedingt, ist die arabische Kalligrafie die traditionelle bildende Kunst in der Islamischen Welt. Schon früh haben sich zwei Stilarten entwickelt, die eckige Kufi-Schrift und die kursive Nasch-Schrift.

Die Kufische Schrift ist eine der ältesten Formen der arabischen Schrift und gehört zu den Konsonantenschriften. Die Kufische Schrift entwickelte sich aus der Sinai-Schrift. Die bisher bekannten Inschriften dieser frühen arabischen Schrift stammen aus dem 6. Jahrhundert. Erst kurz vor Mohammed wurde sie bei den Arabern eingeführt. Zu Beginn entwickelte sich eine Monumentalschrift, die steil und geometrisch verläuft. Obwohl ursprünglich eine Denkmalsschrift, wurde sie mit dem Aufkommen des Islam für den
Koran verwandt, was bis zum 10. Jahrhundert so blieb. Erst im 12. Jahrhundert nahm der Gebrauch dieser Schriftform als Münz- und Monumentalschrift wieder ab. Die Kufische Schrift ist nach der Stadt Kufa benannt. Hier befand sich eine Hochschule, in der diese Schrift hauptsächlich von Abschreibern und Kalligraphen verwendet wurde. Bei der kufischen Schrift geht die Verschleifung der einzelnen Buchstaben noch nicht ganz so weit wie bei der späteren Naschi-Schrift, die heute die gebräuchlichste Form der arabischen Schrift ist. Bei der kufischen Schrift fehlen jedoch oft noch die Diakritika zur Unterscheidung gleich aussehender Buchstaben, die erst zur Zeit des Kalifen 'Abd al-Malik bin Marwan (685-705) zuerst für den
Koran eingeführt wurden. Dadurch ist die Lesung dieser Schrift noch vieldeutiger als die anderer Konsonantenschriften.

Die Nasch-Schrift hat sich im Alltag beim Druck durchgesetzt. Der Nasch-(oft auch Naskh, seltener Naskhi, eingedeutscht Nassch-,) Duktus (arabisch قلم النسخ, auch: الخط النسخي, von arabisch نسخ, „abschreiben, kopieren“) ist allgemein die Bezeichnung für alle arabischen Kursiven, die zum Kopieren von Büchern verwendet wurden und speziell für den im Osmanischen Reich ausgebildeten Duktus, der das Vorbild für die arabischen Werksatzschriften lieferte. Die erste Kodifizierung der Schrift mit geometrischen Mitteln geht auf den Kalligrafen Ibn Muqla (Juni 885–20. Juli 940) zurück. Aufgrund ihrer Eleganz und ihrer besseren Lesbarkeit ersetzte sie allmählich Kufi als Hauptschrift für das Schreiben des
Korans.