Das Ansehen Mohammeds V. war bei allen Marokkanern so hoch, dass trotz erheblicher wirtschaftlicher und parteipolitischer Schwierigkeiten die Einheit Marokkos gewahrt blieb. Im Oktober 1958 trat Marokko der Arabischen Liga bei.
Nach dem Tode Mohammeds V. im Jahre 1961 bestieg sein ältester Sohn Moulay Hassan als König Hassan II. den Thron. König Hassan II. galt als 35. direkter Nachfahre des Propheten Mohammed. Bis zum Inkrafttreten einer Verfassung im Jahre 1963 übte der König auch das Amt des Ministerpräsidenten aus. Die autokratische Regierung König Hassan II., der sich vor allem auf den Feudaladel stützt, führte zu einer wachsenden Opposition. Nach blutig niedergeschlagenen Studentenunruhen übernahm König Hassan II. 1965 wiederum das Ministerpräsidentenamt und löste das seit 1963 bestehende Parlament auf. 1971 und 1972 entging er Attentaten marokkanischer Offiziere. 1972 folgten eine neue Verfassung und wiederum ein Umsturzversuch. 1973 wurden alle ausländischen Unternehmen enteignet, Franzosen und Spanier verliessen daraufhin das Land. Um die Existenz seiner Fischfangflotte zu sichern, dehnte Marokko die Hoheitszone der Küstengewässer von 12 auf 70 Meilen aus.
1975 zogen 350‘000 unbewaffnete Marokkaner auf einem Friedensmarsch ("Grüner Marsch") in Spanisch-Sahara ein, das Marokko seit Jahren beanspruchte und von dem sich Spanien nunmehr trennen wollte. Im Februar 1976 teilte Spanien das Territorium unter Marokko und Mauretanien auf Mit algerischer Unterstützung kämpfte die Befreiungsorganisation "Polisario" (Abkürzung für "Frente Popular para la Liberación de Saguia el-Hamra y Rio de Oro" = Volksfront für die Befreiung von Saguia el-Hamra und Rio de Oro) gegen die beiden Nachfolgestaaten, die das 266‘000 qkm grosse Land unter dem Namen "Westsahara" gemeinsam verwalteten, und rief die "Demokratische Arabische Republik Sahara" (DARS) aus. 1979 trat Mauretanien seine Zone an die DARS ab, woraufhin Marokko dieses Gebiet annektierte, sich aber seitdem in einem ständigen Kleinkrieg mit der Polisario befindet und aus der Organisation Afrikanischer Einheit (OAV) ausgeschlossen wurde. Die starke Truppenpräsenz und ein aufwendiges Radar-Kontrollsystern in den neuen Südprovinzen belastet Marokkos Staatshaushalt erheblich. Starke Preiserhöhungen bei den subventionierten Grundnahrungsmitteln führten 1981 und 1984 zu landesweiten Unruhen.
Im August 1984 schlossen Marokko und Libyen einen Vertrag über eine künftige "Staatenunion", einen panarabischen Staat gewissermassen, dem übrigens auch Ägypten, Syrien, Tunesien und der Tschad vertraglich verpflichtet sind. Trotz betonter Blockfreiheit lehnt sich Marokko immer stärker an die USA (Militärabkommen). Als sich König Hassan II. 1986 mit dem israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres traf, brach Syrien die diplomatischen Beziehungen zu Marokko ab, und Libyen löste den Unionsvertrag mit dem Königreich. Im Juli 1987 beantragte Marokko seine Aufnahme in die Europäische Gerneinschaft (EG). Vielfältige Verflechtungen haben Marokko zu diesem Schritt in Richtung Europa bewogen. Und ausserdern verstehe es sich als Mittler zwischen Europa, Afrika und der arabischen Welt. Eine Autostrasse über die Meerenge von Gibraltar (als Tunnel oder Brücke) soll das Symbol für Marokkos Verbundenheit zu Europa werden. Mit Spanien wurde bereits ein entsprechender Vertrag abgeschlossen, ein britisch-japanisches Firmenkonsortiurn erhielt den Auftrag für entsprechende Planungen.
Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt Marokko bei der Modernisierung der Landwirtschaft und der Verwaltung. König Hassan II., der trotz Verfassung und Wahlen bis zu seinem Tode im Jahre 1999 immer alle politische und militärische Macht in seiner Person vereinigte, wollte den Verwaltungsapparat dezentralisieren und regionale Parlamente einsetzen, um die Interessen der einzelnen Stammesgruppen auf ihren unterschiedlich strukturierten Territorien stärker zu berücksichtigen.