Abdellah Taïa, geboren 1973 in Salé, ist ein offen homosexueller marokkanischer Schriftsteller und Journalist, der seit 1998 im selbst gewählten Exil in Paris lebt.
 
Taïa wuchs als eines von zehn Kindern in Salé auf. Durch seinen Vater, Hausmeister an der Stadtbibliothek von Rabat, wurde er mit der Literatur bekannt gemacht. Als Teenager hatte Taïa seine ersten homosexuellen Erfahrungen, die ihn mit dem „Machismo“ in der marokkanischen Gesellschaft konfrontierten. Durch ein Studiensemester in Genf erhielt er Mitte der 90er-Jahre die Gelegenheit, Marokko zu verlassen.
 
2006 bekannte er sich in einem Interview mit Tel Quel, einem marokkanischen Politmagazin, als erster marokkanischer Schriftsteller zu seiner Homosexualität, was zu massiven Anfeindungen in seinem Heimatland führte.
 
Taïas Bücher berichten nicht nur von seinem Leben als schwuler Mann in einer schwulenfeindlichen Umgebung, sondern reflektieren auf autobiografischem Hintergrund auch die gesellschaftlichen Erfahrungen der in den 1980er- und 1990er-Jahren in Marokko aufgewachsenen Generation.
 
Taïa arbeitet auch als Journalist, unter anderem für Le Monde.
 
Werke: