Aït Benhaddou, arabisch: ايت بن حَدُّو, Kordinaten:
31°02'N 7°07'W ist eine Siedlung nördlich von
Ouarzazate. Hier leben kaum mehr als eine handvoll Menschen. Aber selbst während der Blütezeit könnten es nicht mehr als ein paar hundert gewesen sein. Aït Benhaddou ist ein Dorf aus vielen kleinen Festungen, Kasbahs, jede von ihnen ragt einige zehn Meter in die Höhe. Dieser Effekt, zog Regisseure aus der ganzen Welt an, und Filme wie z.B. "Lawrence von Arabien" wurden teilweise hier in den in der Nähe liegenden
Atlas Corporation Studios gedreht. Aït Benhaddou ist einer der Plätze von denen Sie träumen sie zu besuchen. Anders, exotisch und es lässt Ihrer Fantasie freien Lauf, wenn Sie sich vorstellen wie man hier vor Jahrhunderten gelebt hat. Immer noch leben einige Familien um die Kasbahs herum, aber die meisten zogen fort, oder auf die andere Seite des Flusses in normale Häuser. Die kurvenreiche Strasse, die in einem bezaubernden Naturrahmen mit Palmengruppen und — dank der beachtlichen Gewässer, u.a. des Wadi Ounila — weiten grünen Ebenen von
Ouarzazate nach Télouet führt, streift eine ganze Reihe Kasbahs, die sich mit der Intensiven Erdfarbe Ihrer Häuser wie leuchtende Punkte am Horizont ausnehmen. Es handelt sich um zahlreiche alte Dörfer, die sich um eine mächtige Festung scharen. Die Kasbahs waren einst feste Rastplätze der vorbeiziehenden Karawanen, aber auch Niederlassungen kleiner Bauerngemeinschaften, die diesem kargen Boden irgendwie ihren Lebensunterhalt abrangen. Eine wichtige Rolle spielen — wie gesagt — von jeher die Wadis, die grossenteils Im
Atlas entspringen und bei besonders starken Regenfällen in der Lage sind, so anzuschwellen. dass sie kaum zu überqueren sind. Wo keine Brücken vorhanden sind, ist dies nur auf dem Dromedarrücken möglich. An ihren Ufern entstanden üppige Oasen mit grünen
Dattelpalmen, die nicht nur essbare Früchte produzieren, sondern auch die wichtige Aufgabe haben, die im Schatten Ihrer Blätter liegenden Obstbäume und kleinen Gemüse- und Getreidefelder vor den brennenden Sonnenstrahlen zu schützen. Getreide, Gemüse und Obst stellen den Hauptanteil dieses Intensivanbaus, den die Bewohner der Ksour seit Jahrhunderten in diesen Gebieten betrieben haben. Davon zeugen auch in vielen Dörfern die monumentalen Speicherburgen, die als Ighrem bekannt sind. An der langen Strasse, die das Tal zwischen zwei kahlen Gebirgszügen durchläuft, trifft man neben zahlreichen Kasbahs und Ksour auch auf ein authentisches Juwel der Stampflehm-Architektur, das wunderschöne befestigte Dorf Aït Benhaddou, das sich an den Hang eines Berges schmiegt. Der Schwachpunkt dieser Gebäude Ist jedoch das Baumaterial, das, wie man sich leicht vorstellen kann, der Zeit und vor allem den Witterungseinflüssen auf die Dauer nicht standhält.