Abdallah al-Galib (geboren 1517, verstorben 1574), arabisch: أبو محمد عبد الله الغالب بن محمد, war zwischen 1557 und 1574 zweiter Sultan der Saditen in Marokko.
Abdallah al-Galib trat 1557 die Nachfolge seines Vaters Muhammad II. asch-Schaich an, nachdem dieser seit 1549 regierte. Zunächst musste er sich gegen mehrere Thronanwärter durchsetzen, doch konnte er anschliessend die Herrschaft der Saditen in Marokko weiter festigen. So wurde durch das Bündnis mit Spanien die Ansprüche der Osmanen abgewehrt. Darüber hinaus wurde auch der englische Seehandel gefördert, um die portugiesische Bedrohung der Küstengebiete abzuwehren. Diese Politik hatte insofern Erfolg, als Portugal 1569 seinen letzten Stützpunkt an der Atlantikküste (ausser Tanger) aufgab.
Da das Bündnis mit dem christlichen Spanien und die verweigerte Unterstützung für die Morisken in Andalusien in der Bevölkerung und bei den Rechtsgelehrten auf Ablehnung stiess, bemühte sich Abdallah al-Galib durch einen demonstrativ frommen Lebensstil, sowie der Errichtung von Medressen und Moscheen unter anderem in Marrakesch und Fès den religiösen Kreisen im Reich entgegen zu kommen. Nachfolger wurde sein Sohn Abu Abdallah Muhammad al-Mutawakkil al-Masluch, dessen Regentschaft von 1574 bis 1576 andauerte.