Oujda, arabisch:
وجدة, Berber:
ⵡⵊⴷⴰ, Koordinaten:
34°41'N 1°54'W, ist eine moderne Grosstadt mit über 300‘000 Einwohnern, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die fast ganz Ostmarokko umfasst, bedeutendes Handels- und Verkehrszentrum nahe der algerischen Grenze. Der Aéoport Oujda-Angad, die Bahnlinie
Tanger-
Rabat-Oran(ALG) sowie vier Fernstrassen sorgen für eine optimale Anbindung an das nordafrikanische Verkehrsnetz. Das heutige Oujda ist eine Kolonialstadt; Sehenswürdigkeiten sind daher rar.
Die Angad-Ebene (Plaine des Angad), in der Oujda liegt, wurde schon von Rom kontrolliert; denn im nahen Marnia entdeckten Archäologen Spuren eines römischen Feldlagers. Die im 10. Jahrhundert unter den
Fatimiden aus dem Osten eindringenden arabischen Zenata-Stämme gründeten hier im Jahre 994 die Hauptstadt ihres Reiches, das sie bis zum
Tafilalt im Süden ausdehnten. 1071 zerstörte der
Almoravide Yussuf Ibn Taschfin das Reich. 1206 kam Oujda unter die Herrschaft der
Almohaden, die die Stadt mit einem Mauerring versahen.
Meriniden und Abdelwadiden (aus dem algerischen Tlemcen) lösten sich im 13.-15. Jahrhundert als Herrscher über die Stadt ab. Danach erschienen die Saditen, die
Alawiden und schliesslich die Türken aus Algier. 1690 konnte
Moulay Ismail die Türken für einige Jahrzehnte vertreiben. Und
Moulay Sulaiman gelang es 1795, sie endgültig aus dem Land zu jagen. 1844 besetzten die Franzosen von Algerien her Oujda, weil
Sultan Moulay Abd ar-Rahman den algerischen Freiheitskämpfer Abd el-Kader unterstützte. 1857 und zuletzt 1907 marschierten die Franzosen wiederum ein und blieben hier bis zur Unabhängigkeit Marokkos im Jahre 1956.